Mehrmals musste das Osterbrunnenfest der Grund- und Mittelschule Heideck pandemiebedingt abgesagt werden. Und auch heuer wäre es fast wieder ausgefallen, denn am letzten Schultag vor den Osterferien regnete es und Sturm war angekündigt. Aber die österliche Zeit dauert ja noch bis Pfingsten und so entschlossen sich Rektorin Martina Wirsing und ihr Kollegium, die Feier auf den ersten Schultag nach den Ferien zu verlegen. Schließlich hatten ja alle Klassen ihren Beitrag eingeübt und man wollte die Kinder nicht enttäuschen.
Nicht ganz so üppig wie früher war der Schmuck des Brunnens auf dem Heidecker Marktplatz ausgefallen. Denn, wie Bianca Fürsich, die Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes Heideck berichtete, ist auch hier wie so oft ein Mangel an Helferinnen zu verspüren. Trotzdem zierten rund 1200 bunt bemalte Eier, kunstvoll angeordnet, den Brunnen, und die zugehörige Wasserrinne war mit Stiefmütterchen bunt bepflanzt. Eigens für diesen Tag hatte man mit dem Abdekorieren noch gewartet. Der Elternbeirat hatte für Sitzgelegenheiten gesorgt.
Nur wenig Zeit hatten die Kinder für die Probe ihres Auftritts, wie Schulleiterin Wirsing bei der Begrüßung andeutete, aber dennoch klappte alles wie am Schnürchen.
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Nach einem Osterbrunnengedicht, dargeboten von der zweiten Klasse, dankte Bürgermeister Ralf Beyer allen Beteiligten für die Gestaltung des Festes. Am Vortag, dem Weißen Sonntag, hatten die Erstkommunions-Kinder der Klassen 3a und 3b bereits den Gottesdienst musikalisch mitgestaltet. Jetzt sangen sie: „Ich lieb‘ den Sonnenschein. Wann wird’s mal endlich wärmer sein?“ Das passte durchaus zur aktuellen Wetterlage, denn um den Marktplatz fegte ein kalter Wind. Wie auch bei den anderen Liedbeiträgen begleitete eine Orffgruppe die Gesänge.
Die beiden ersten Klassen berichteten von Osterbräuchen in aller Welt. Der Hase, Sinnbild für Fruchtbarkeit und ein Weiterleben nach dem Tod, wird in vielen Ländern nicht mit Ostern in Verbindung gebracht. So bringen beispielsweise in Schweden die Küken die Ostereier. In Ermangelung richtiger Palmen erinnern die sogenannten Palmkätzchen an den Sal-Weiden an Jesu Einzug in Jerusalem am Palmsonntag. Eier, Brot und Osterlamm werden bei der Speisenweihe in der Osternacht gesegnet. Sie stehen für den Sieg Jesu über den Tod.
Die Klasse 4b ließ die Blumen Rock ‘n Roll tanzen, nachdem gerade die Tulpen sich mit langen Hälsen dem Frühling entgegengestreckt hatten. Dazu passte das Tulpengedicht der Kombiklasse 1/2. Gemeinsam gesungen erklang das Schlusslied „Tiritomba, Frühling komm doch übers Land“, ein italienisches Volkslied. Die Schulleiterin begleitete stimmig auf der Gitarre und die Drittklässlerin Julia erfreute mit sicherem Blockflötenspiel.
Der Marktplatzbrunnen lag noch trocken in der Winterruhe. „Deshalb habe ich (Weih-) Wasser mitgebracht“, stellte Stadtpfarrer Sebastian Lesch fest. Mittels dynamischer Schwünge des Weihwassersprengels verteilte er es an die Anwesenden. Schließlich ist auch Wasser ein Symbol des Lebens. Das gemeinsame Vaterunser beschloss den kirchlichen Teil.
Bevor sie Gummibärchen an die Kinder verteilte, bedankte sich Bianca Fürsich im Namen des Frauenbundes bei allen, die zum Gelingen der Osterbrunnenfeier beigetragen hatten.
Manfred Klier