„Wer weiß denn, warum wir hier versammelt sind?“, fragt Rektorin Martina Wirsing in die Runde der Kinder, die in der Sporthalle der Grundschule Heideck versammelt sind. „Weil der Bürgermeister da ist“, kommt spontan eine Antwort. Stimmt schon irgendwie. Aber warum ist der Bürgermeister da? „Weil wir eine Baumschule sind!“, lautet die nächste Antwort. Eine Baumschule ist die Heidecker Grundschule zwar nicht, aber sie hat seit neuestem einen Baum in ihrem Logo. Ein Hinweis darauf, dass sie eine Auszeichnung bekommen hat und sich nun – unter 624 Schulen europaweit - „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule 2021/2022“ nennen darf. Und dazu überreichte Bürgermeister Ralf Beyer die entsprechende Urkunde, die vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz unterzeichnet ist, verbunden mit einer Förderzusage über vier Kalenderjahre. Saatgut, Jungpflanzen, Unterrichtsmaterialien und weitere Hilfen zur Weiterführung des Projekts „GemüseAckerdemie“ werden damit angeboten.
Lehrerin Maria Odorfer-Möldner, die Betreuerin des Projekts, fragt die Kinder: „Was haben wir alles gemacht?“ Da gibt es vieles aufzuzählen. Zunächst einmal die Garten-Arbeitsgemeinschaft, die ökologisch-biologisches Gemüse angebaut und der Mittagsbetreuung zur Verfügung gestellt hat. Dann wurde konsequent der Müll getrennt. Allerdings, so wandte die Projektleiterin ein, müssten da noch Verbesserungen vorgenommen werden, denn gestern – nachdem der Zauberer Süßigkeiten verteilt hatte – seien manche Verpackungen auf dem Boden gelandet. Aber das wird sicherlich nicht wieder vorkommen. Doch weiter mit den positiven Aktivitäten. Es wurden Plakate zur Mülltrennung erstellt, sogar ein Müll-Rap aufgeführt. Die Hefte werden mit Papierumschlägen oder gar nicht mehr eingebunden, Kompostierbares landet auf dem Komposthaufen, unnötige Beleuchtung im Klassenzimmer wird ausgeschaltet und den Eltern werden Kommunikationsnachrichten nicht mehr in Papierform, sondern digital übermittelt.
„Wir wollen auch heuer wieder Umweltschule werden, und vielleicht einen weiteren Stern dazubekommen,“ verkündet Maria Odorfer-Möldner. Gleich nach den Faschingsferien will man damit beginnen. Unter dem Motto „Ich steh‘ auf Leitung – Fasten fürs Klima“ soll man anstelle abgefüllter Getränke nur noch Leitungswasser trinken. Weiterhin wird ein besonderes Augenmerk auf das Müllproblem gelegt werden, alte Kartons könnte man wiederverwenden, und so weiter.
„Was er von alledem hält?“, wird der Bürgermeister gefragt. Seine scherzhafte Antwort wird mit tosendem Beifall quittiert: „Man könnte Papier sparen, wenn man keine Probearbeiten mehr schreiben würde!“ Schlagfertig kontert Odorfer-Möldner: „Ja, wenn wir mehr Tablets hätten, dann könnten wir die Proben auch digital schreiben!“
Mit guten Wünschen für die bevorstehenden Ferientage ging die kleine Feier zu Ende.