Lebensmittelretter-Führerschein
Einen etwas ungewöhnlichen Führerschein konnten die Drittklässler der Grundschule Heideck erwerben: nämlich den Lebensmittel-retter-Führerschein.
Dazu war Frau Dörr vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg an die Schule gekommen.
Klassenleiterin Maria Odorfer-Möldner hatte die Kinder der „Arbeitsgemeinschaft Schulgarten“ bestens auf dieses Ereignis vorbereitet. Drei imaginäre Freunde stehen dabei im Mittelpunkt. Da ist der Lebensmittelfreund Prinz Köstlich´, seine Freundin `Hmmbeere` und `Supersalat´. Der eher theoretische Teil hatte sich mit der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln befasst. Dann wurden die Themen Lebensmittelverschwendung und verantwortungsbewusstes Einkaufen angesprochen, danach richtige Lagerung des Eingekauften, Resteverwertung und Haltbarkeit der Lebensmittel.
Heute also wurde das Gelehrte und Gelernte praxisnah abgefragt. Das Eingekaufte muss richtig gelagert werden, Verderbliches vorzugsweise im Kühlschrank. Frau Dörr hatte ein Kühlschrankmodell mitgebracht, in das die Kinder die Lebensmittel in die richtigen Fächer einordnen und dabei ihre Wahl begründen sollten. Brot, Äpfel und Tomaten beispielsweise haben im Kühlschrank nichts zu suchen. Empfindliche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Geflügel gehören an den kältesten Ort im Kühlschrank. Wenn das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, heißt das noch lange nicht, dass man etwa das Joghurt wegwerfen muss. Sicht-, Geruchs- und Geschmacksprobe geben Auskunft darüber, ob das Lebensmittel noch genießbar ist. Ausnahmen sind verpacktes Hackfleisch und Fisch. Diese müssen mit Ablauf des Datums entsorgt werden. Auch schwarze Bananen, Karotten mit weichen Stellen und fleckige Äpfel sind durchaus noch genießbar.
Ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel landet im Müll. In Deutschland sind es etwa 12,7 Millionen Tonnen jährlich. Das ist angesichts Millionen hungernder Menschen ein untragbarer Zustand.
Jetzt hieß es: Hände waschen! In drei Gruppen wurde geschält, geschnipselt, geschmiert und gemixt. Mit Feuereifer gingen die Mädchen und Buben ans Werk, denn am Ende durften die Produkte natürlich verzehrt werden. Es gab gesunde Brotbonbons aus Vollkorntoast und Gemüse, Bananeneis und Erdbeershakes. „Sehr lecker!“ und „Das schmeckt soo gut!“, hörte man als Anerkennung.
Da alle Aktionen ohne Blutvergießen erfolgreich abgeschlossen werden konnte, verkündete Frau Dörr unter Applaus das erfreuliche Ergebnis: „Ihr habt alle den Lebensmittelretter-Führerschein bestanden!“